2019

Plattbeats-Finale am 25.5. im Kulturzentrum Pumpe in Kiel

„FUXX“ gewinnt den plattdeutschen Song-Contest in Kiel

Zehn Bands und Einzelinterpreten traten am am 25.05. beim Finale des „Plattbeats Songcontest“ im gut gefüllten Kultur- und Kommunikationszentrum „Die Pumpe“ in Kiel an. Dabei ging es um nichts weniger als um den Preis für den besten plattdeutschen Song im Norden. Den mit 700 Euro dotierten ersten Preis erhielt die vierköpfige Formation „FUXX“ aus Hamburg für ihren Beitrag „Heemweh“. Eine Ballade, die die Sehnsucht eines alternden Seemanns nach dem Meer beschreibt. Auch die 300 Euro für den zweiten Platz gingen nach Hamburg. Den konnte das aus zwei Brüdern bestehende Duo „Zwo eins Risiko“ mit ihrem Song „Keen Macht för de Drögen“ für sich verbuchen. Die 200 Euro für den dritten Preis verblieben mit dem Rapper LPP 143 und dem Titel „Dörti Dalers“ aus Kiel-Gaarden in der Landeshauptstadt.

Die diesjährige Jury bestand aus dem niederländischen Liedermacher und Sprachaktivisten Bert Kamping, der niederdeutsch-friesischen Singer-Songwriterin Norma Schulz und Ulrike Stern vom Kompetenzzentrum für Niederdeutschdidaktik an der Uni Greifswald. Und sie hatten keine leichte Aufgabe. Denn die Beiträge beim Plattbeats-Finale 2019 bestachen, insbesondere musikalisch, durch hohe Qualität.

Der Abend belegte eindrucksvoll, wie vielfältig die plattdeutsche Sprache im Kontext von Musik klingen kann. Die Henstedt-Ulzburger „Grapefunk“ stellen sich zum Beispiel einer ganz besonderen Herausforderung, indem sie ihren „allerschnellsten Song“ aus der englischen Sprache ins Plattdeutsche adaptieren. „Aavtflegen“ (Obstfliegen), wie der Titel nun heißt, erweist sich dabei als gelungenes Experiment und bringt das Publikum in der Pumpe zum Springen und Tanzen. Für Kontrastprogramm sorgt wiederum die Punkband „Unterbäzahlt“ aus Klockow, die auf Platt und mit lauten Gitarren verpackt, politische Inhalte unter die Leute brachte.

Das Kieler Quintett „1918 Hafenbande“ begeisterte beim Plattbeats-Finale mit schrillen Outfits, großartiger Bühnenshow und einer Ballade über den Matrosenaufstand von 1918. Den Abend komplett machten die Kieler Liedermacher Lenz, die ihren Song „Hüüt Nacht“ in ein Sound-Gewand aus Jazz, Blues und Akustik kleiden, sowie die Hamburger Ska-Band Shrooms, die mit „Paradies“ zum Tanzen einluden. Special Guest des Abends war das Kieler Kollektiv „Stubenhocker“, das mit einer Truppe aus sage und schreibe acht Personen ein Liebeslied für seine Heimat-Kneipe sang.

Schleswig-Holsteins Landtagspräsident und Plattbeats-Schirmherr Klaus Schlie sagte über den wachsenden Wettbewerb denn auch in seinem Grußwort:

Dat gifft uns Wind in’t Krüüz, ok in de tokamen Johren Plattbeats wieder vörantobringen. Dormit wi in tokamen Tieden jümmers mehr Rock, Hip Hop un Punk ok op Platt to hören kriegen warrt.“ –  „Es ermutigt uns, auch in den kommenden Jahren Plattbeats weiter voranzubringen. Damit wir in Zukunft immer mehr Rock, Hip Hop und Punk auch auf Platt zu hören bekommen werden“.

Teilnehmende

Vier Personen stehen vor den grünen Zweigen von Bäumen und Gras
Zwei Personen stehen nebeneinander, es ist recht dunkel, rechts und links rosa Neonstäbe

Zwo Eins Risiko (2. Platz)

Die beiden Brüder von Zwo Eins Risiko präsentierten bei Plattbeats 2019 ihren durch knallharte Bassriffs geprägten Song „Keen Macht för de Drögen“, für den die Jury sie mit dem zweiten Platz auszeichnete.

Person hebt die Hand und steht mit Mikro in der anderen Hand auf einer Bühne.

LPP 143 (3. Platz)

Der Rapper LPP 143 aus Kiel-Gaarden trat im Plattbeats-Finale mit seinem Song „Dörti Daler“ über den Gegensatz von Eigensinn und Käuflichkeit an – Oldschool-Rap, für den es den dritten Platz gab.

© 1918 Hafenbande

1918 Hafenbande

Beim Finale von Plattbeats 2019 mischte die 1918 Hafenbande aus Kiel, Hamburg, Leipzig und Münster Schlager, New Wave und Rap und trat mit dem Song „De rode Farv“ über die Liebe, die Revolution und eine lange Zeit auf See auf.

Gesichter von zwei Personen vor wolkigem Himmel

Brandmann

Brandmann aus Bielefeld sind die zweite Brüderband, die beim Plattbeats-Finale 2019 antrat. In ihrem Rocksong „SUV“ karikieren sie die innere Einstellung reicher SUV-Fahrer*innen.

Drei Personen vor einer grünen Holzwand

Fragmentshader

Die Bremer Folk-, Country- und Bluegrassband Fragmentshader war bei Plattbeats 2019 mit ihrem Song „Speelkreiskinner“ über das Erwachsenwerden dabei.

Eine vierköpfife Band vor weißem Hintergrund, sie halten sich Weintrauben vor den Mund.

Grapefunk

Grapefunk aus Henstedt-Ulzburg performten in Kiel ihren schnellsten Song auf Platt: die Garage-Rock-Nummer „Aavtflegen“.

Person mit Gitarre

Jan Salander

Singer-/Songwriter Jan Salander präsentierte bei Plattbeats 2019 einen romantischen Song über das Ende der Welt: „Weltünnergang“.

Person mit Gitarre am Mikro auf Bühne mit grünem Licht

UnterBäzahlt

Die Deutsch-Punk-Band UnterBäzahlt aus Klockow stand mit ihrem Song „Vadder Staat“ – einer kritischen Auseinandersetzung mit autoritären Tendenzen – im Finale von Plattbeats 2019.

Eindrücke

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