Pommes Fritz

Eine Person spielt gleichzeitig Gitarre und Mundharmonika (mit Halterung) und steht auf einer Bühne.

Pommes Fritz ist Singer-/Songwriter aus Grünendeich und war mit seinem Song „Heimat tau di trög“ bei Plattbeats 2020 dabei.

Der Künstler

In der nächstgelegenen Stadt, in der Gegend, in der ich aufgewachsen bin, war gefühlt jeder Zweite Musiker oder hatte zumindest etwas damit zu tun. Die Stadt hat das erkannt und uns sehr gefördert in Form von günstigen Proberaummieten und Auftritten innerhalb und außerhalb. Durch die hohe Anzahl an Musikern gab es kaum feste Bands, sondern man hat oft hin und her getauscht oder je nach Lied ergänzt oder etwas weggelassen. Dadurch gab es auch die verschiedensten Stilrichtungen und ich hab bei fast allem mitgemacht. Dabei erkannte ich, dass es am meisten Spaß macht und dazu auch besser ankommt, harmonische und melodische Musik zu machen. Zwei Akustikgitarren, ein Cajon und jede Menge zusätzliche kleine Instrumente. So wurde aus jeder Stilrichtung ein Lied genommen und akustisch und ohne große Verstärkung wiedergegeben, und diesen Stil hab ich mir am meisten beibehalten.

Die Suche nach Leuten hat, seit ich dieses Jahr gezogen bin, wieder begonnen und war sehr erfolgreich. Wir spielen erwachsene moderne Rockmusik und sind derzeit sehr aktiv mit Studioaufnahmen beschäftigt. Aber auch Solo versuche ich auf mein eigenes kleines Tonstudio zu sparen, um eigene Lieder selbst aufnehmen und digitalisieren zu können, um dann auf kleinen Auftritten meine Musik etwas verteilen zu können.


Heimat ist für mich sehr wichtig und dazu gehören nicht nur nostalgische Gegenstände aus der Zeit oder bestimmte Traditionen oder Gepflogenheiten, sondern eben auch die Sprache. Zu meiner Kindszeit war Plattdeutsch noch sehr präsent. In meinem Dorf sprachen es natürlich vor allem die älteren Leute, aber auch ich hatte im Kindergarten in Form von Gedichten und in der Grundschule als zusätzliches Fach, direkten Kontakt zu der Sprache. Heute wird es leider immer weniger, da es kaum weitergegeben oder gefördert wird

Plattdeutsch ist für mich ein Stück Heimat, und das Schöne daran ist, dass es nicht nur in Mecklenburg, sondern im ganzen Norden gesprochen wird. Auch wenn die Dialekte sich unterscheiden, versteht man doch einiges. Daher fühle ich mich überall, wo noch etwas Platt vorhanden ist, immer ein bisschen wie Zuhause.

Den größten Unterschied merkt man natürlich bei der Aussprache im Gegensatz zu Hochdeutsch oder Englisch, wobei das Niederdeutsche irgendwie etwas von beidem hat. Dadurch lassen sich Gefühle schwieriger transportieren, denn man denkt oder fühlt ja nicht in der Sprache und das macht es einem schwerer, die Gefühle zu vermitteln, die dahinter stecken. Deshalb hat es teilweise etwas vom Auswendiglernen eines Gedichtes, doch man merkt, dass man es jedes mal etwas besser verinnerlicht und dadurch auch mehr fühlt.

Quelle: Pommes Fritz, Foto: © Pommes Fritz

Plattbeats

Pommes Fritz aus Grünendeich hat bei Plattbeats im Jahr 2020 teilgenommen.

Musik

Song – „Heimat tau di trög“ (Platt)

Songtext in Platt

Ick sitt neben di un denk so väl doran.
Miteis vertell ick von ehr un denk mi eis
Is dat woll sowiet un ick lat los,
Bün so lang all fahrig, wann moak ick den Anstött?

Vermiss di alle Dag mihr,
Wier ick doch blot nich gahn.
Ick kiek di achterher, blot ick bün hier noch fasthollen.

Bald is dat sowiet, de Lienen los.
Bün so lang all beriet, bruk blot den Anstött.

Dunn kümm ick wedder trög un gah nie wedder wech.
Dat mangelt blot noch een Stück,
so lang wech tau wecken Grunn?

Bün doa un kiek mi üm, so väl Tid vergahn
Un frag mi, „worüm büst du eegentlich gahn?“

Doch nu is dat sowiet, dat Schipp up Kurs.
Wier so lang schon fahrig, bruckt blot den Anstött.

Ick bün wedder trög un gah nie wedder wech,
nich moal een lüttet Stück,
nie wedder wech tau welchen Grunn?
Ick will wedder trög
un gah nie wedder wech (nie wedder).
Nich moal dat lüttste Enn, nie wedder wech,
nie wedder wech vun disse Stell.
Nach oben scrollen